PB Solutions wird zum Frühjahr 2023 eine neue Entwicklungs- und Produktionsstätte mit Fokus auf die trockenmechanische Aufbereitung mit anschließender selektiver Dichtetrennung von Kunststoffabfällen am Hauptsitz nahe Stuttgart fertigstellen und in Betrieb nehmen. Für eine jährliche Verwertung von bis zu 6.000 Tonnen Produktionsabfällen werden etwa zwei Millionen Euro in neue Anlagentechnik investiert. Insgesamt werden über zehn neue Arbeitsplätze geschaffen.
Die dynamisch wachsende PB-Gruppe deckt die gesamte Wertschöpfungskette im hochwertigen Kunststoffrecycling mit rund 40 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern an bundesweiten Standorten ab – von der Analytik und Beratung über den Handel mit Sekundärrohstoffen bis hin zur Verfahrensentwicklung und Lohntrennung.
Mit den Tiefbauarbeiten begann im August 2022 der Neubau eines Bürogebäudes – die zentrale Verwaltung der PB-Gruppe – sowie einer 2.000 m² großen Produktionshalle, in der die bestehenden Technologien der anderen Standorte mit ergänzenden Innovationen in der Aufbereitungs- und Verfahrenstechnik ihren Einsatz finden und das Herzstück modernster Anlagentechnik bilden. Die generierten Verfahrensabläufe bestimmen den neuesten Stand der Technik. Die Produktions- und Prozesskontrolle (Qualitätssicherung) wird im hauseigenen Labor, welches auf die Erfahrungen aus drei Jahrzehnten setzen kann, ausgeführt. Im Mittelpunkt der Verwertung stehen technische Kunststoffe und Verbundkunststoffe, vorrangig aus der Spielwaren, Medizintechnik- und Automobilindustrie, sowie sortenreine thermoplastische Kunststofffraktionen und Kunststoff-Metallverbunden.
Die Errichtung der intelligent gesteuerten Betriebsstätte auf einer Gewerbefläche von 6.000 m² in Schömberg-Langenbrand erfolgt nach dem Energieeffizienzstandard KFW 55 und zeigt den nachhaltigen Charakter nicht nur durch eine Holzbauweise oder Regenwassernutzung: Eine regenerative Energieversorgung durch Photovoltaikanlagen mit einer Anschlussleistung von 400 kWp sowie ein industrielles Batteriespeichersystem von 240 kWh werden größtenteils den Strombedarf abdecken; ausschließlich grüne Energie wird von Drittanbietern bezogen. Die geothermische Wärmegewinnung wird durch Erdwärme ermöglicht. Für einen klimaneutralen Betrieb werden ferner E-Technologien im Fuhrpark sowie KNX-gesteuerte Gebäudeautomation eingesetzt.
Patrick Blessing, Geschäftsführer der PB-Gruppe, wertet den Aufbau eines neuen Produktionsstandortes als wichtigen Schritt, den Wohlstand einer Gemeinschaft nicht nur durch eine nachhaltige Kreislaufwirtschaft sondern auch durch die Schaffung von Arbeits- und Ausbildungsplätzen zu sichern. „Gleichzeitig erweitern wir unsere Produktionskapazitäten, um der deutlich gestiegenen Nachfrage zur qualitativ hochwertigen Aufbereitung und Trennung von Zwei- und Mehrstoffgemischen nachzukommen. In Langenbrand können wir zukünftig komplexe Produktionsabfälle zu hochreinen, qualitätsgeprüften reproduzierbaren Sekundärkunststoffen für deren Wiedereinsatz aufbereiten.“
Andreas Mattauch, technischer Leiter der PB-Gruppe, unterstreicht die Bedeutung der hohen qualitativen Ansprüche zur Rückgewinnung und Qualität der getrennten Kunststoffe (Reinheit und Ausbeute): „Die PB-Gruppe hebt sich vor allem durch die qualitativ hochwertig produzierten Sekundärrohstoffe und das technische Know-how hervor. Um die Akzeptanz von Rezyklaten in den verarbeitenden Industrien zu steigern und den Einsatz der Sekundärrohstoffe kontinuierlich zu erhöhen, müssen wir nicht nur mit hervorragenden Produkten überzeugen, sondern auch den Verarbeitungsprozess so gestalten, dass eine dauerhaft hohe Qualität überwacht und hergestellt werden kann.“
Carsten Schipper, Vertriebsleiter der PB-Gruppe, betont: „Mit dem Standort in Langenbrand ergänzen wir auch in quantitativer Hinsicht unsere Verarbeitungskapazitäten für Post-Industrial-Material in Europa. Durch unsere deutschen Standorte in Berlin, Nordhausen und Bötzingen sowie im polnischen Krakau nimmt die PB-Gruppe auch geographisch gesehen eine besondere Rolle im Hinblick auf den wichtigen deutschen Markt ein.“
Der ökologische Aspekt, Post-Industrial- und Post-Consumer-Abfälle als Rohstoffquellen in den Wirtschaftskreislauf wieder zu integrieren, ist unbestritten, setzt aber auch die stetige Entwicklung von methodischem Know-how zur Wiederaufbereitung von Kunststoffen zu qualitativ hochwertigen, reproduzierbaren Rezyklaten sowie zu ökologischen und ökonomischen Aufbereitungstechnologien voraus. Durch die geplanten Mengen der am neuen Standort aufbereiteten Kunststoffabfälle können bis zu 20.000 Tonnen CO² im Jahr eingespart werden.