Die speziell von ATP entwickelte Dichtefraktionsanalyse ist nach wie vor das einzige auf dem Markt befindliche Verfahren zur qualitativen und quantitativen Analyse der Zusammensetzung von Kunststoffen. Mit der Dichtefraktionsanalyse, die unscharf genug ist, um mit den Problemen großer Raufwerke wie homogene, inhomogene Verteilungen der Bestandteile und extreme Verunreinigungen zurechtzukommen, und genau genug ist, um stoffliche Strukturen und deren Trennbarkeit im Abfall zu ermitteln, bietet ATP eine Methode zur Analyse und Bewertung von Abfallströmen, die modernsten Ansprüchen an Reproduzierbarkeit, Vielfalt und Effektivität gerecht wird.
ATP nutzt die Dichtefraktionsanalyse für die prozessbegleitende Analytik zur technologischen Steuerung der Aufbereitung und Verwertung von Kunststoffgemischen, die Bestimmung der qualitativen und quantitativen Zusammensetzung von Stoffströmen gleicher Provenienz sowie für die Bewertung der Trennbarkeit von Kunststoffgemischen und der Leistungsfähigkeit von Trennverfahren.
Kunststoffgemische als Gemische unterschiedlicher Sorten oder Arten sind in der Regel nicht wieder stofflich verwertbar. Die zu lösenden Fragestellungen bei der Entwicklung von Recyclingverfahren sind: Ist das Kunststoffgemisch trennbar? Welche der Eigenschaften sind es, die eine rentable Kennung und somit Differenzierung im Trennprozess zulässt? In welcher Reinheit sind die Kunststoffe trennbar? Welche Ausbeute an Kunststoff (Wertprodukt) wird erhalten? Welche Qualität haben die getrennten Kunststoffe für den Wiedereinsatz in die Produktion?
Die Auswahl der Anlagentechnik und der Entwicklung der Verfahrenstechnik für jegliche Trennverfahren wird vom Input, Massestrom und der geforderten Endqualitäten der zu trennenden Kunststoffe bestimmt.
Die Methodik der Dichtefraktionsanalyse bietet im Vorfeld von Technologieentwicklungen im Recyclingbereich, Aufwand, Nutzen, entstehende Produkteigenschaften und damit verbundene neue Märkte und Einsatzgebiete zu überprüfen, um unternehmensbezogen die effektivste Variante zu finden. Die Erarbeitung der Technologie für die Rückführung eines neuen Sekundärkunststoffes in den Produktionskreislauf, also eines neuen Produktes, ist die übergeordnete Zielstellung eines Entwicklungsvorhabens auf dem Gebiet des Kunststoffrecyclings. Sie umfasst die Gesamtheit der zur Gewinnung des Sekundärkunststoffes nötigen Prozesse, Prozesskontrollen, Verfahren und Produktionstechniken. Die erste Voraussetzung für die Erarbeitung von Markenprodukten ist die Reproduzierbarkeit des Rezyklats in den anwendungstechnischen Anforderungen. Diese setzt die messbare Reproduzierbarkeit der stofflichen Zusammensetzung voraus, um die einzelnen Aufbereitungsprozesse Sammeln, Sortieren, Trennen, Regranulieren und Wiederverarbeitung steuern zu können.
Die Zielstellung und der Neuigkeitswert von Entwicklungsvorhaben besteht in der Verfahrensentwicklung zur Isolierung von ausgewählten Kunststoffverbunden (Kunststoffgemische aus komplexen Abfallströmen) bzw. zur Verbundtrennung, einschließlich der Trenn- und Waschkreisläufe sowie in der Erarbeitung einer Prozessanalyse zur Identifizierung, quantitativen und qualitativen Analyse von Verbundkunststoffen, zum Verbundaufschluss und zur Reinheitsbestimmung der Kunststoffe sowie der methodischen Erweiterung der Dichtefraktionsanalyse. Aufbauend auf diese Methode sind durch systematische Verfahrensentwicklungen der letzten Jahrzehnte neue Kunststofftrenntechnologien sowie Produktentwicklungen von Sekundärkunststoffen entwickelt worden.